Future Candy: Transformation eines Start-ups zu einer Marke mit Zukunft.

Nick Sohnemann (Future Candy) und Falko Ohlmer (Arndt Benedikt) rüttelten die Zuschauerinnen und Zuschauer richtig wach. Der quirlige Gründer Nick Sohnemann erzählte uns begeistert von technologischen Visionen und Möglichkeiten in der Zukunft.

Selbstfahrende Autos, das Internet der Dinge, Virtuelle Realität

Klingt erst einmal nach einem verspielten Männer-Traum. Doch es geht um mehr als das Ausprobieren von Gadgets und Science Fiction. Das Business von Future Candy: Unternehmen zeigen, was zukünftig machbar ist und Innovationen fördern. In Workshops werden mit Design Thinking Methodik Zukunftsprojekte erarbeitet, ganz egal ob diese machbar sind oder scheitern.

 

»Immer eine Freude Nick live zu sehen, dann braucht man morgens keinen Kaffee mehr.« – Falko Ohlmer von Arndt Benedikt.

 

Das Corporate Design des Start-ups bedurfte einer Überarbeitung. In Nick Sohnemanns Vorstellung war das kein großer Akt: »Man schmeißt Photoshop an und macht das Logo schick.« Der Branding Prozess mit den vielen Fragen zur Identität des Start-ups, Positionierung und Markenkern empfand er als sehr anstrengend. Doch am Ende hatte sich der Aufwand gelohnt. Future Candy entschied sich für die progressivste von drei Gestaltungsrouten, hinter der auch die Agentur stand. Das Logo: eine isometrische Darstellung der Initialen FC, deren Flächen mit grafischen Mustern und Süßwaren-Farben (Hellblau, Himbeere und ein dunkles Gelb) gefüllt werden. Die Formensprache der Muster erinnert an Computerspiele der 90er Jahre, Comics und Screen Prints à la Warhold, das Gelb lässt mich spontan an The Simpsons denken. Ergänzt wurde das Erscheinungsbild mit einer nüchternen amerikanischen Grotesk und eingefärbten Fotografien, sowie einer Palette von animierten Piktogrammen, die die Themen der digitalen Transformation spielerisch erklären. Der neue Claim bringt den Kern der Marke auf den Punkt: »We’re the digital transformation engine.«

 

Das unbebaute Land

Seit dem Auftrag ein neues Logo zu entwickeln, kamen immer weitere Projekte dazu, die die Agentur mit großer Freude verwirklichte: »Für Start-ups zu arbeiten bedeutet oft, dass man neue Wege gehen kann «¦ hier etwas altes Gestrüpp abreißen und etwas Neues drauf bauen kann«, so Falko Ohlmer. – »Es ist ziemlich nervig, man kann jetzt nicht mehr einfach die alten Dokumente nehmen. Wir haben jetzt einen Style Guide«, entgegnete Nick verschmitzt. Und das stiftet Vertrauen seitens der Unternehmen und bringe die Kunden ins Haus. »Große deutsche Autobauer treffen sich nicht mit Unternehmen, die scheiße aussehen«, bestätigte Nick Sohnemann. Das Startup wächst.

 

Auch intern wurde das Corporate Design gut angenommen. Im Büro ist das Muster an den Wänden zu sehen, vor denen sich die Mitarbeiter gern fotografieren lassen. »Wir leben den Style im Büro. Das braucht man als Unternehmer: die Bindung der Mitarbeiter zum Unternehmen.« Die anfängliche Skepsis wich einer engen Partnerschaft mit der Agentur. Demnächst stehen weitere »nervige« Projekte an wie z.B. ein Trend Report mit leckeren Layouts.

 


Text: Christine Wenning | 25. Juli 2017 | Fotos: Julius Stuckmann | CXI 17