

Am 23. Juni war es wieder soweit. Auf der neunten CXI freuten sichknapp 800 Besucherinnen und Besucher internationale Agenturen, sowiekleinere Design Büros zusammen mit ihren Auftraggebern zu erleben.Beleuchtet wurden unterschiedlich große Marken und Erscheinungsbilder.
Die Themen:
Wie lässt sich etwas kommunizieren, dass es noch nicht gibt? Was bringtKunden dazu für die gleiche Dienstleistung mehr Geld auszugeben? Wie kann man dafür sorgen, dass ein Museum trotz Teilschließung undBaustelle weiter gut besucht wird? Wie schafft man ein antiautoritäresErscheinungsbild? Wie kann eine Marke von Innen heraus erneuert werden,ohne die Reibungsfläche Agentur? Und wie verspielt darf ein CorporateDesign sein, um als Start-up von großen Kunden ernstgenommen zu werden?
Bold verhalf derAirline SASzu neuen Höhenflügen. Dankder strategischen Neuausrichtung und des Re-Designs der Marke. Mit einemFokus auf einer kleinen Zielgruppe, die bereit ist für Statussymbolemehr Geld auszugeben, hob man sich mit einem umfangreichen, hochwertiggestaltetem neuen Erscheinungsbild vom preis-günstigeren Wettbewerb abund zahlt in eine eindeutige Assoziation als Premium Fluggesellschaftein. Die Kampagne betont emotionale Werte des Unternehmens mit demSlogan »We are Travelers« und setzt stolz Passagiere sowie Piloten undFlugpersonal in Szene, die als Gemeinschaft der Reisenden dieIdentifikation mit der Marke schaffen.
Arndt Benediktgestaltete einenverspielten Markenauftritt für die Innovationsberatung Future Candy. Das Start-up befasst sich mit denThemen der Digitalen Transformation und ermöglicht es UnternehmenZukunftsprojekte umzusetzen. Mit poppigen Farben, einem isometrischenLogo, animierten Piktogrammen und grafischen Mustern sowie dem Claim »Weare the digital transformation engine« wird der Kern der Marke auf denPunkt gebracht. Seit der Zusammenarbeit mit der Agentur, kommen immerneue Projekte auf die Tische der Designer, sowie neue Aufträge vonUnternehmen bei Future Candy. Das Start-up wächst.
Das Design Management Team von Sennheiser überarbeitete das CorporateDesign Inhouse, nach einem internen Umbau der Unternehmens. DerMikrofon- und Kopfhörer-Systeme-Hersteller gestaltet damit nicht nurseine Produkte selbst, sondern nun auch die Marke, die an mangelnderKonsistenz litt. In kurzen Filmen wurden die Markenvision und ein neuesCorporate Design vorgestellt, dass behutsam weiterentwickelt wurde unddie Marke stärkt. Der ehemals als Geschäftsführer bei Heine/Lenz/Zizkaangestellte Designer Finn Fukazawa erläutere, welche Vorteile derInhouse Designer gegenüber der beauftragten Agentur genießt. Neben mehrKommunikation und Organisation, die im Unternehmen nötig sind, zeigte erProjekte, die unter der Federführung der Design Manager entstanden sindwie dem Sennheiser HE 1oder einemPop-up-Store in New York.
Khanna\Reidingahauchte MOIA, dem neuen innovativen Projekt von VW Lebenein. Das Produktkonzept: Miteinander vernetzte Car-Pools sollen dieMenschen in Zukunft durch den urbanen Verkehr befördert, mit eigensdafür konzipierten, autonomen Fahrzeugen. Im Naming Prozess wurde derName erfunden, eine Wortspiel mit mehreren Ebenen – Maya bedeutetMagie in Sanskrit. Ein offenes, dynamisches Corporate Design mit einemfuturistischen Schriftzug und einigen wenigen Gestaltungselementenbildet die Grundlage für zukünftige Anforderungen der Marke.
Heine/Lenz/Zizkabetreute die HamburgerKunsthalle während der Sanierungdes Gebäudes und gestaltete eine umfangreiche 360-Grad-Kampagneinklusive Interims-Corporate Design. Ziel war es Besucher trotzBaustelle in das Museum zu locken. Mit einem auffälligen, gelben Störerund dem Motto »Weiter offen« wurde die Bauästhetik zumGestaltungskonzept erhoben und spielte eine tragende Rolle, um Aktionen,Social Media, Ausstellungen, Leitsystem zu kommunizieren. Das alteCorporate Design der Hamburger Kunsthalle wurde während des Umbauserneuert. Eine neue Wortmarke mit einem modulares Layout-System undeiner flexiblen Farbauswahl setzte das Museum nunmehr als Kulturmarkeins rechte Licht. Mit einer Kampagne zur Wiedereröffnung kommunizierteman »Die Kunst ist zurück« mit dem Eröffnungsdatum und setzteMeisterwerke im städtischen Raum überlebensgroß in Szene. Das Logo undder Absender wurden dabei nicht kommuniziert, um die Spannung zusteigern. Mit großem Erfolg: Die Hamburger Kunsthalle wurde zumStadtgespräch und verzeichnete Rekord-Besuchszahlen. Dank des neuenCorporate Designs wird das Museum als national und internationalbedeutende Kulturmarke wahrgenommen.
Gretelsetzte sich mit seinem Auftraggeber ViceMedia, Herausgeber des Lifestyle und (Sub-)Kultur Magazins Vicezur visuellen Identität des neuen TVSenders Vicelandauseinander. Einmöglichst ungestaltetes Erscheinungsbild für das On-Air Design unddiverse Kommunikationsmittel des Senders sollte gefunden werden. Dafürstimmte sich die Agentur mit dem Auftraggeber anhand von Moodboards ab:Generische Gestaltung, Alltagsdesign, unbranded Packaging bis cooleFashion Anzeigen-Ästhetik. Diese Gestaltungsmittel wurden ins CorporateDesign übersetzt, dass den Punk, der in der Marke Vice steckt,unterstreicht und antiautoritär mit Typografie umgeht. Das Logo, einenüchterne Helvetica-Wortmarke wurde in einer Kampagne auf weißen Billboards zeigt, die wie eine Flagge in Krisengebieten der Welt oder anstrukturschwache Orten in den USA aufgestellt und dokumentarischfotografiert wurden. Später kam der Claim »It’s a TV channel« dazu.
Die nächste CXI findet statt am 15.6.2018.





